Ausbildung und Berufsvorbereitung
In unseren Ausbildungswerkstätten bieten wir an:
- Vollausbildung
- Sonder- bzw. Werkerausbildung
- Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung.
Die beruflichen Bildungsangebote sind durch eine enge Verzahnung von Sozialpädagogik, Berufsbildender Schule und Ausbildungswerkstatt gekennzeichnet. Die jungen Menschen werden sozialpädagogisch begleitet, erhalten Stütz– und Förderunterricht und werden in der Regel an unserer Berufsbildenden Schule unterrichtet. Es erfolgt eine gemeinsame Erziehungs- bzw. Förderplanung, die eine individuell angepasste Hilfe sichert. Neben der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen legen wir sehr viel Wert auf die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen. Zu den Standards unserer Maßnahmengehören z. B.:
- Training zur Erhöhung der Frustrationstoleranzund des Durchhaltevermögens, das Erlernen von Konfliktlösungsstrategien,
- die Anleitung zu realistischer Selbsteinschätzung
- Bewerbungstraining
- Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche
- Zukunftsplanung.
Ein Einstieg in die beruflichen Bildungsangebote ist für die jungen Menschen zu jedem Zeitpunkt möglich. Bestehen noch Unsicherheiten bezüglich der Berufswahl, bieten wir verschiedene Maßnahmen der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung in verschiedenen Werkstätten an. In der Ausbildung werden „Übungsphasen“ und „Ausbilden am Auftrag“ unterschieden. Während der „Übungsphasen“ können die Jugendlichen in Lerngruppen ungestört und mit intensiver Betreuung und Begleitung durch den Ausbilder Grundfertigkeiten und Grundwissen erlangen, Ausbildungsinhalte auffrischen oder sich gezielt auf Prüfungen vorbereiten. Bei „der Ausbildung am Auftrag“ stehen anwendungs- und kundenorientierte Aspekte im Vordergrund. Die Ausbildung erfolgt nach den jeweils gültigen gesetzlichen Regelungen von Handwerksordnung (HWO) oder Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Prüfungen werden vor den Gremien der zuständigen Kammern oder der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion abgelegt.
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Die Berufsbildende Schule unserer Einrichtung bietet das BVJ in dual-kooperativer Form in verschiedensten Ausfächerungen an. Dadurch werden individuelle Einzellösungen für junge Menschen, die nach neunjährigem Schulbesuch noch nicht über die Berufsreife verfügen, geschaffen. Eine Hinführung zur Berufsreife ist möglich. Die beruflichen Schwerpunkte sowie zusätzliche Praktika werden in unseren Ausbildungswerkstätten durchgeführt. Die Jugendlichen erhalten hier differenzierte Einblicke in Ausbildungsberufe. Das enge Zusammenwirken von Berufsbildender Schule, Ausbildungsstätte und sozialpädagogischer Begleitung ermöglicht es den Jugendlichen zu einer reflektierten Berufswahl zu gelangen.
Betriebspraktika und betriebliche Ausbildungsphasen
Die Jugendlichen verlassen für begrenzte Zeiträume die Lehrwerkstatt und lernen einen Betrieb in der Region kennen. Sie können in diesen Praktika durch entsprechende Leistungen erreichen, dass die Ausbildung in Form von betrieblichen Ausbildungsphasen durchgeführt wird. Der Betrieb übernimmt dabei die Vermittlung vorher vereinbarter Fertigkeiten und Kenntnisse. Für manche Jugendliche eröffnet sich auf diesem Weg auch eine komplette Übernahme der Ausbildung durch den Betrieb oder eine Anstellung nach Abschluss der Ausbildung.
Kooperative Form der Ausbildung außerhalb der Werkstätten des Jugendwerks Landau
Besteht der Wunsch eine Ausbildung zu absolvieren, die wir selbst nicht anbieten, kann bei entsprechender Eignung die Ausbildung in einem Betrieb der Region unter Beibehaltung der sozialpädagogischen Begleitung durchgeführt werden. Der Ausbildungsvertrag kann auch in diesem Fall mit dem Jugendwerk Landau als Ausbildendem geschlossen werden. Die Ausbildung erfolgt dann in Kooperation mit dem Betrieb.
Qualifizierungsmaßnahmen
Neben der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen bieten wir Qualifizierungsmaßnahmen nach § 26 BBiG an, die inhaltlich auf die Ressourcen des Jugendlichen abgestimmt werden. Den Maßnahmen liegen von den Kammern genehmigte Qualifizierungsbausteine gemäß Berufsausbildungsvorbereitungsverordnung (BAVBVO) zugrunde. Der junge Mensch erhält ein Zeugnis und Zertifikat, in dem die Inhalte und Leistungen bescheinigt werden.
Vorbereitung auf die externe Hauptschulabschluss-Prüfung (Berufsreife)
Jugendliche, die nach neun Schulbesuchsjahren keinen Hauptschulabschluss erreicht haben, können im Jugendwerk Landau diesen Bildungsabschluss erwerben. Die Jugendlichen werden in Einzelförderung und in Kleingruppenarbeit sorgfältig auf die Prüfung vorbereitet. Diese wird an drei Terminen im Jahr (Februar, Juni, November) im Auftrag der zuständigen Schulbehörde durchgeführt. Somit ist jederzeit ein Einstieg in diese Maßnahme möglich. Unterrichtet werden die Jugendlichen von eigens angestellten Föderlehrern. Diese stimmen sich sehr eng mit den Lehrkräften der Berufsbildenden Schule ab.
Bindend sind die drei Pflichtfächer: Deutsch, Mathematik und Sozialkunde. Hinzu kommen Religion sowie zwei weitere Wahlfächer (Biologie, Chemie, Physik, Englisch, Wirtschaft- und Arbeitslehre: Technik bzw. Haushalt). Sollte ein Jugendlicher schon einen konkreten Berufswunsch haben, fließt dies entsprechend in die Fächerwahl ein. Die Jugendlichen durchlaufen während der Vorbereitung Praktika in unseren Werkstätten und erhalten somit gleichzeitig eine berufliche Orientierung.